Bettina Brömme
Die Idee zu ihrem Thriller »Des Glückes dunkle Seele« hatte Bettina Brömme bereits im Jahr 2001, kurz nachdem ihr Romandebüt erschienen war. Doch bevor aus der Idee ein Buch werden konnte, kam viel Leben dazwischen: Eine Weltreise machen, eine Familie gründen, viele andere Bücher schreiben (vom Jugendthriller bis zum Frauenroman), fürs Fernsehen arbeiten, den richtigen Ort zum Leben finden, mit der Kollegin Beatrix Mannel die »Münchner Schreibakademie« gründen und anderes mehr.
Doch »Des Glückes dunkle Seele« ließ sie nicht los, bis nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, die Geschichte zu veröffentlichen.
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Zur Entstehung von „Des Glückes dunkle Seele“
Die Idee zu „Des Glückes dunkle Seele“ kam mir schon Anfang der 2000er Jahre. Ausgangspunkt war die Überlegung, was es mit einem Menschen und seinem Umfeld anstellt, wenn man einen Mörder im nächsten Familienkreis hat. (Wer hier der Mörder, wer der Familienangehörige ist, möchte ich nicht verraten, da es für die Spannung des Buches wichtig ist, dies nicht zu wissen).
Letztlich geht es um Gewalt – vor allem um psychische Gewalt, unter der sehr viele Kinder in der Erziehung leiden. Dabei ist auch diese Form der Gewalt verboten und führt bei Kindern zu Depressionen oder aggressivem Verhalten. Interessant erschien mir, wie diese Form der Gewalt über Generationen hinweg großen Einfluss hat und immer wieder und wieder weitergegeben wird.
Da es noch keinen Verlag, keinen Abgabetermin gab, zog sich das Schreiben natürlich länger hin als bei meinen anderen Büchern. Andererseits war es auch viel aufwändiger, den Plot zu finden, es gab größere Recherchen zum Thema, die Geschichte wurde immer komplexer. Und zwischendurch gab es auch immer wieder längere Phasen, in denen ich keine Zeit fand zum Schreiben. Um 2010 stand dann die erste Fassung, die verschiedenen Verlagen angeboten wurde. Die einhellige Meinung: Toll geschrieben, aber es passt in keine Schublade. Nicht wirklich ein Thriller, aber doch zu düster für einen Familienroman oder eine Liebesgeschichte. Zudem erschien es mir so, als sei das Thema gesellschaftlich gerade nicht besonders relevant. Ich wähnte mich in einer Zeit, die von Fortschritten in Sachen Weltfrieden, Offenheit, Gemeinschaft geprägt war. Doch heute, etwa noch einmal zehn Jahre später, erschreckt es mich, wie präsent all diese Verhaltensweisen, die zu aggressivem, schädigenden Verhalten führen, in unserer Gesellschaft nach wie vor sind und derzeit wieder viel offener ausgelebt werden. Das Buch eröffnet natürlich nur den Blick auf einzelne Schicksale, kleine Leben – aber man kann sich ausmalen, was viele dieser kleinen Leben für eine Auswirkung auf das gesellschaftliche Klima haben.
Als sich im letzten Jahr abzeichnete, dass ich das Buch dankenswerterweise bei der edition tingeltangel veröffentlichen kann, überlegte ich, wie ich die Geschichte so abändern kann, dass die Haupthandlung – aufgrund vor allem von historischen Gegebenheiten – weiterhin im Jahr 2008 spielen kann. Die Lösung gefällt mir nun sehr, da sie dem Schicksal der Heldin mehr Fallhöhe verleiht (auch wenn es mir um meine Heldin wirklich leidtut!) und das Buch eindeutiger zum Thriller macht.
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